SLP 2020 – Bayern
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Überzeugende SLP-Absolventinnen in Bayern
Allmählich wachten Sport- und Zuchtveranstaltungen nach der Corona-bedingten langen Pause wieder aus dem Dornröschenschlaf auf – wenn auch mit veränderten Bedingungen. So konnte der Trakehner Zuchtbezirk Bayern am 8. August wieder eine Stutenleistungsprüfung – oder, wie es korrekter heißen muss: Nachkommenschaftsprüfung im Feld – anbieten.
Wie schon in den Jahren zuvor bewährte sich die Kombination von SLP und Zentraler Eintragung an einem Wochenende, die weitläufige und mit allen Möglichkeiten ausgestattete Reitanlage der Familie Meir in Thierhaupten bei Augsburg bot ideale Voraussetzungen dafür. Petrus machte es Zwei- und Vierbeinern nicht unbedingt leicht, weil er die Temperaturen bei wolkenlosem Himmel auf Werte deutlich über der 30-Grad-Marke klettern ließ, aber in der riesigen Halle ließ es sich gut aushalten.
Gerichtet wurde in bewährter und souveräner Weise von Rolf Braem-Baumann und Michael Schmidt. Als Fremdreiterin konnte der Zuchtbezirk in diesem Jahr Christina Jorck-Jorckston gewinnen, vielen ist die gebürtige Dänin mit goldenem Reitabzeichen und Erfolgen bis S** noch im Sattel des Rappen Chianti oder auch des jungen Jason in bester Erinnerung.
15 Stuten standen für die Leistungsprüfung auf der Nennliste, nur eine davon fiel aus. In der Klasse der Dreijährigen war nur eine Stute am Start – aber was für eine! Die herrliche Cousteau-Tochter ESTELLA (Mv EH Elfado/Saint Cloud) aus der Zucht von Friedhelm Mencke (Gestüt Ganschow) trat bereits beim Freispringen brillant auf. Nina Schultes präsentierte die Stute unter dem Sattel, wo Ring[1]und Zaunrichter gleichermaßen begeistert vom überragenden Schritt und der sehenswerten Galoppade waren. Die Gesamtnote 8,45 machte sie zur besten Absolventin des gesamten Prüfungslots – und auch bei der Bewertung für die Stutbucheintragung, die Matthias Werner zusammen mit dem Zuchtbezirksvorsitzenden Dr. Albert Raith per Corona-Ausnahmeregelung gleich am Samstag vornahm, konnte Estella mit 55,5 Punkten die beste Bewertung aller Dreijährigen erzielen. Herzlichen Glückwunsch an die Besitzer Dr. Damian Bühler und Dr. Teresa Jäger aus dem Schweizer Neukirch/Thur zu dieser herrlichen Stute!
13 Teilnehmerinnen, vier davon vierjährig (davon 8/3 Trakehner), stellten sich den Richtern in der Abteilung der Vierjährigen und Älteren. Vier Stuten, zwei davon Trakehner, eine Halbtrakehner, erzielten Gesamtnoten über 7,5; je eine weitere Warmblut- und Trakehnerstute schafften ein Gesamtergebnis über 7,25; der Durchschnitt der Gruppe lag bei 7,20.
Die beste Bewertung holte sich hier die vierjährige Millennium-Tochter ISAR (Mv Krokant/EH Connery), vorgestellt von Sophie Grieger, mit der Gesamtnote 8,06 ab. Ringrichter, Zuschauer und Fremdreiterin waren gleichermaßen begeistert von diesem typvollen Edelmodell, das sich nicht nur überaus rittig zeigte, sondern bereits beim Freispringen überzeugte. Auch Eintragungskommissar Matthias Werner war angetan von der mittelrahmigen Braunen und vergab 55,0 Punkte, was sie tags darauf zur bestbewerteten Stute der Vierjährigen und Älteren machte – zusammen mit der Lossow-Tochter Flockenglück, der sie im Typ überlegen war, aber im Trab vielleicht einen Ticken nachstand. Auch hier kann man Dr. Paul Wimmer (Gammelsdorf) als Züchter und Besitzer zu dieser Stute nur herzlichst gratulieren.
7,58 lautete das Gesamtergebnis für die väterliche Halbschwester ABENDROT, fünfjährig und von Irmgard Walz (Dachau) aus einer King Arthur/Kassius-Stute gezogen. Auch Abendrot, die in Thierhaupten von Linda Sauter vorgestellt wurde, nahm bereits beim Freispringen mit Manier und erkennbarem Vermögen wertvolle Punkte mit und überzeugte eine strahlende Fremdreiterin Christina Jorck-Jorckston von ihrer Rittigkeit.
Die fünfjährige HERZCHENS GLÜCKWUNSCH (v. EH Hibiskus/EH Michelangelo) aus dem Besitz von Erin Raili und unter dem Sattel von Tamara Reikl sowie die vierjährige ON TIME S (v. EH Hibiskus/Lauries Crusador xx) aus der Zucht der BG Raili/Caspar und dem Besitz von Renate Steiner (Meitingen), vorgestellt von Sarah Rosskopf, sicherten sich mit den Gesamtnoten 7,31 bzw. 7,19 ebenfalls die Verbandsprämie. Beide Stuten überzeugten vor allem mit sehr gutem Schritt.
Die Icare d’Olympe AA-Tochter RICARE (Mv Heartbreaker, ZuB: Dr. Annette Wyrwoll, Duggendorf, R: Tamara Reikl) und die Lossow-Tochter PALINA (Mv Lichtenstein, ZuB.: Kilian Schwind, Biebelried, R: Elisabeth Mechler) – beide fünfjährig – sicherten sich mit den Gesamtnoten 7,14 bzw. 7,06 bei entsprechender Eintragungsbewertung die Anwartschaft zur Verbandsprämie.
(Text: Karin Schweiger)