32 Köraspiranten zeigten sich der Kommission am Vormittag im Freispringen. Dr. Hans-Peter Karp war sehr zufrieden damit, so viele natürlich springende Hengste sehen zu dürfen. Viele waren sehr pfiffig und gingen patent mit den Anforderungen um – eine Intelligenz, die für den Busch unabdingbar sei, so der Körkommissar im Interview. Natürlich sei es auch für ein Dressurpferd wichtig, seinen Körper gebrauchen zu können und über genügend Kraft im Rücken zu verfügen. In diesem Jahr seien auch sehr wenige Hengste vom Eindruck und dem Ambiente der großen Halle „erschlagen“ gewesen.

Kür der Jahressiegerstute

Zu den Highlights des Hengstmarktes zählt alljährlich die Auswahl der Jahressiegerstute, zu der alle Siegerinnen, Reservesiegerinnen und punkthohen Stuten der Zentralen Eintragungen der Zuchtbezirke eingeladen sind. Elf Stuten stellten sich in diesem Jahr den Richtern Dr. Axel Brockmann (Landstallmeister in Celle), Gerd Sosath (Springreiter und Hengsthalter) sowie Frank Bangert. Beeindruckt zeigten sich die Richter von der Qualität der Stuten, von der Atmosphäre im Publikum und vor allem von dem überragenden Schritt aller Stuten.

Aus Bayern mit dabei waren die beiden Reservesiegerinnen der Eintragung, PrSt. PFINGSTROSE (Z: Erin Raili/B: Franz Raili) und LUXUSLIEBE (Z/B: Dr. Andreas Wezel) sowie die Reservesiegerin aus Niedersachsen-Hannover, PrSt. DONAUSPIEL (Z: Fam. Groß/B: Gestüt SN Grafing). Pfingstrose, vom EH Hibiskus u.d. dreifach prämierten Passion V v. In Flagranti gezogen, überzeugte mit hoher Bewegungsqualität, gutem Hinterbein und vor allem guten Hufen.

Luxusliebe, von Freiherr von Stein a.d. doppelt prämierten Luxusperle v. EH Singolo gezogen, sorgte mit ihren Bewegungen, mit ihrem effektvollen Trab für eine Menge Ahs und Ohs bei Ring- und Zaunrichtern. Allein ihr „nur“ mittlerer Rahmen bei etwas knapper Länge vereitelte einen Platz auf dem Treppchen (gemeinsamer 4. Platz mit Thora aus Schleswig-Holstein).

Den sicherte sich als Jahres-Reservesiegerstute 2021 die schwarze PrSt. Donauspiel, Reservesiegerin der Zentralen Eintragung Niedersachsen-Hannover. Die Millennium-Tochter a.d. Donauelfe v. Elfenstein, mittlerweile im Besitz des Gestüts SN Grafing, begeisterte mit Kadenz, Leichtfüßigkeit, Schulterfreiheit, übers Karpalgelenk ablaufendem Trab, wusste ihr Sprunggelenk zu nutzen und war stets bergauf.

Unangefochtene Jahressiegerin wurde, wie schon ihre Vollschwester im vergangenen Jahr, die herrliche PrSt. Salvanas HELENA v. Helium u.d. StPrPrElSt. Hedwig v. Kaiserdom aus der Zucht der ZG Rüdel und dem Besitz von Helmar Bescht. Gerd Sosath geriet ob Aura, Takt, Losgelassenheit und bestem Interieur dieser harmonischen und schönen Stute direkt ins Schwärmen – zu den Klängen von „Freude schöner Götterfunken“ spendete das Publikum der Stute die verdienten Standing Ovations.

Reitpferde- und Fohlenauktion

Sechs Reitpferde wurden am Spätnachmittag verauktioniert, sie alle blieben dem Auktionsspiegel nach in Deutschland. Top-Preis war hier 31.500 Euro, die für Donaunacht v. Helium angelegt wurden, das günstigste Reitpferd war für 21.500 Euro zu haben.

Zwölf Fohlen kam anschließend unter den Hammer. Unchain my heart, Sohn des Prämienhengstes Kwahu a.d. PrSt. Unforgettable vom inzwischen in Bayern stationierten Prince Patmos (Z: Alexandra Becker) und Polarfreude, Tochter des selbst sporterfolgreichen Blanc Pain u.d. Polarnacht V v. Uckermärker (Z: Maximiliane Wehner) fanden ein neues Zuhause bei österreichischen Interessenten. Preishammer der Auktion war der mit 60.000 Euro zugeschlagene Embryo erlesenster Dressurgenetik. Vater Imperio gehörte selbst zum Olympiakader, Mutter Dallenia ist frischgebackene Luxemburgische Landesmeisterin, Muttervater Millennium erobert gerade nach überragenden Zuchterfolgen selbst das große Viereck und Muttersmutter Dark Magic ist keine Geringere als die Mutter des deutschen Dressur-Sommermärchens TSF Dalera BB.