Sepp Knäbl mit seinen Stuten Epona v. Hyllos, Evora v. Tenor und Edea v. Kassius (v.l.n.r.)

Am 1. Oktober verstarb Sepp Knäbl nach einer Operation im Alter von 79 Jahren. Der Verstorbene bewirtschaftet mit seiner Frau Sigi eine kleine Hofstelle am Rande des Münchner Flughafens. Zeit seines Lebens empfand er eine tiefe Passion zu den Trakehner Pferden. Seine erste Zuchtstute war Malion v. Pelion.

Er benutzte den in unmittelbarer Nachbarschaft bei Familie Werchau stationierten Hengst Lattich v. Lateran und Etong v. Maharadscha. Aus der Anpaarung mit Lattich gingen drei Wallache und die Stute Miranda hervor. Einer der Wallache, Marat, wurde an die 30 Jahre alt. Die Lattich-Stute paarte er mit Kunzit an. Aus dieser Stute zog dann eine langjährige Freundin mit Tiparillo drei Fohlen, zwei Hengste und eine Stute, die sich alle als Reitpferde bewährten. Aus der Anpaarung Malion x Fernando-Flugwind entstand die Sute Maschallah.

Aufgrund seines Faibles für arabische Gene benutzte er danach den Hengst Nasrallah, ein äußerst typvolles Hengstfohlen mit viel Adel war die Belohnung, der sich auch im hohen Alter noch topfit präsentierte.

Maschallah bekam von Van Deyk die sehr arabisch geprägte Stute Mandara sowie von Hyllos ein Hengstfohlen.

Aus der Edea v. Kassius zog er ein Hengstfohlen von Mumpitz-Postmeister und die Stuten Evora v. Tenor und Epona v. Hyllos. Evora bekam ein Hengstfohlen von Herzruf.

Sepp war ein Züchter der alten Schule, ein gut durchgezüchteter Mutterstamm war ihm wichtiger als Modehengste im Pedigree. Er hatte einen unbestechlichen Blick, wenn er Fohlen- oder Stuteneintragungen besuchte. Sein Urteil war stets begründet auf seiner jahrzehntelangen züchterischen Erfahrung. Hippologische Diskussionen mit ihm waren immer interessant und befruchtend.

Seine zweite Liebe galt seinen Angusrindern. Diese eher als scheu und wenig zugänglich geltenden Tiere hatten bei ihm Familienanschluss.

Wir Trakehner in Bayern und Österreich verlieren mit ihm einen engagierten Züchter und Mitstreiter für die Trakehner Pferde, ich persönlich einen treuen Freund, den ich immer sehr schätzte.

Dr. Friedrich Nüssel
Zuchtbezirksvorsitzender