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Man mag es kaum glauben, aber am zweiten Weihnachtsfeiertag rundet Bayerns langjähriger »Landesfürst« Dr. Lutz Schubert bereits zum achten Mal.

Obgleich er schon in seiner Jugend – wie auch Vater und Großvater – reiterlich aktiv war, brauchte es doch seine Frau, um ihn nach Berufseinstieg und Familiengründung wieder aufs Pferd zu bringen. Und Dr. Lutz Schubert dachte schon damals etwas weiter: Das dritte eigene Pferd wurde mit gezielten Hintergedanken erworben. Eine Stute, gut eingetragen, mit dem Adel und Flair des Trakehners sollte es sein. Fündig wurde er in der herrlichen Schimmelstute KORALLE IX aus dem Gestüt Biebertal. 1983 dann ergab sich die Gelegenheit, ein kleines bäuerliches Anwesen in der Nähe von Amberg zu pachten – die Geburtsstunde der Trakehnerzucht Schubert im Hirschwald.

Er hat ein Faible für Blut, insbesondere arabisches Blut – und es war ihm von Anfang an klar, dass er für züchterische Erfolge einen langen Atem brauchen würde. Die alte Züchterweisheit vom »Denken in Generationen« ist für Dr. Lutz Schubert keine leere Worthülse. Ein durchgezüchteter Stutenstamm und sorgfältigst abgewogene Anpaarungen brachten ihm trotz einiger Widrigkeiten doch sehenswerte Erfolge auf züchterischer und reiterlicher Bühne ein: KADMEA v. Normativ ox etwa trug bei der 6. Bayerischen Landesschau den Reservesieg in der Klasse der Halbblutstuten davon. PrSt. KANDY v. Ituango xx war seinerzeit »Beste Vierjährige« und »Beste Halbblutstute« bei der Eintragung. PrSt. KIA‘ORA v. Cornus war SLP-Siegerin, KASCHMIR v. Perpignan Noir war Springchampion des Zuchtbezirks, und sowohl beim 60. als auch beim 61. Internationalen Trakehner Hengstmarkt konnte Dr. Lutz Schubert die Dr.-Fritz-Schilke-Gedächtnisplakette für das erfolgreichste Trakehner Fahrpferd der Saison entgegennehmen: KATO v. Herbstkönig ist im Haus Six/Brünner das wohl am vielseitigsten genutzte Reit-, Fahr- und Kinderpferd.

Doch Dr. Lutz Schubert engagierte sich neben Zahnarztpraxis, eigener Zucht und Lions Club Amberg auch für seine Trakehner Züchterkolleginnen und -kollegen. Den sicher nicht einfachen Zuchtbezirk Bayern führte er mit diplomatischem Fingerspitzengefühl über anderthalb Jahrzehnte hinweg sicher durch schwierige Fahrwasser. Viele seiner Ideen und Visionen haben inzwischen kaum wegzudenkenden Eingang in die Bundeszucht gefunden – es seien hier etwa das freiwillige Freispringen bei den Stuteneintragungen und die Zusammenlegung von Eintragung und SLP erwähnt. Auch auf Bundesebene hat Dr. Lutz Schubert sich immer für die Sache des Trakehners eingesetzt und seine Ziele mit Beharrlichkeit verfolgt. Bedingungslos steht und stand er für die Reinzucht. »Zucht und Sport sind zwei Seiten ein und derselben Medaille« war und ist eines seiner geflügelten Worte. Die internationale Ausrichtung des schon weit länger als andere Zuchtverbände weltweit agierenden Verbandes liegt ihm am Herzen. Und er wird nie müde, fällige Reformen auf dem Weg des Verbandes zu einem modernen, marktorientierten Dienstleistungsunternehmen anzumahnen. Bereits 2001 verlieh der Verband ihm für die da schon mehr als 15 Jahre dauernde Tätigkeit, erst als Ersatzdelegierter, dann als Delegierter die Schale für besonderen ehrenamtlichen Einsatz. 2017 wurde er in Bayern aus seinem Amt als Bezirksvorsitzender verabschiedet und erhielt die Freiherr-von-Schrötter-Medaille für seine Verdienste um die Zucht.

Alles Gute zum Wiegenfest und auch im kommenden Lebensjahr
viel Freude an und mit den Trakehnern!