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Man mag es kaum glauben, aber am 22. August feiert Bayerns Pferdesport-Ikone seinen 75. Geburtstag


Bruno Six in seinem Element – auf dem Pferd und im Busch. Hier auf der Trakehnerstute Wundertüte eingefangen von Jutta Bauernschmitt

Welcher Pferdefreund hier in Bayern kennt diesen Namen nicht? Bruno Six ist in vielen Sätteln gerecht – als Vielseitigkeitsreiter, als Kommentator, Richter, Parcourschef, Fremdreiter und Auktionator. Wohl kaum jemand kennt die Szene so genau wie er. Ob als Ideengeber für ein Schauprogramm, ob als Designer einer Geländestrecke (selbstverständlich nicht nur auf dem Papier, sondern mit Hammer und Säge mittendrin!), ob als Ratgeber für eine ideale Ausschreibung, ob für Lösungen in einer kniffligen Turnierangelegenheit oder als mitreißender Moderator eines Events – es gibt kaum etwas, mit dem man Bruno Six in Sachen Pferd in Verlegenheit bringen könnte. Mehr Pferd passt vermutlich in ein Menschenleben nicht hinein …

Nach einer landwirtschaftlichen Lehre und dem Studium der Landwirtschaft in Weihenstephan arbeitete Six, der auf einem Bauernhof mit Pferden groß geworden ist, ein Vierteljahrhundert lang beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium in der Abteilung Pferdezucht. Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst sorgte er als sportlicher Leister von Gut Matheshof über 15 Jahre lang dafür, dass sich das Reitsportzentrum im ostbayerischen Kreuth zu einem renommierten Veranstaltungsort entwickelte. Parallel dazu baute er den Straußenhof in Waakirchen in der Nähe des Tegernsees weiter aus, den seine Familie 1986 von Dr. Ingrid Strauß übernahm und in deren Sinne als Zentrum für therapeutisches Reiten weiterführt.

Sportlich zählte er über lange Jahre zu den Aushängeschildern im Buschsport: Bereits 1965 war er erfolgreichster Nachwuchsreiter in Bayern, 1970 holte er den ersten Bayerischen Meistertitel in der Vielseitigkeit, zwei weitere sollten folgen. 1996 bekam er das Goldene Reiterabzeichen und wurde in Achselschwang Deutscher Meister mit der Mannschaft. Vier Mal sollte er im Lauf seiner Reiterkarriere in Luhmühlen starten, achtmal fuhr er als Sieger vom Alpenchampionat nach Hause, der höchsten Tour für Amateure. Noch immer sitzt Six regelmäßig im Sattel und startete auch auf Turnieren.

Auch als Richter, Parcourschef und Kommentator, etwa bei den Bundeschampionaten in Warendorf, hat sich Bruno Six einen Namen gemacht. Zudem engagiert er sich mit seinem Fachwissen in diversen pferdesportlichen Gremien auf Landes- und Bundesebene, darunter auch im DOKR. Für seine außerordentlichen Verdienste um Pferdesport und -zucht erhielt Bruno Six 2007 das Silberne Reiterkreuz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). 2009 wurde er in die DQHA Hall of Fame aufgenommen.

Der Trakehner Zuchtbezirk Bayern gratuliert herzlich und wünscht dem Jubilar (ganz uneigennützig) noch viele, viele Jahre Spaß an und mit den Trakehner Pferden!

(Text: Karin Schweiger)